Sozialkunde / Politik und Gesellschaft
Profilkurs Politik doppelt ausgezeichnet
Zwei Wettbewerbsbeiträge von Mitgliedern des Profilkurses „Politik und Zeitgeschichte“ wurden mit Preisen ausgezeichnet: Beim Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik haben wir …
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… mit einem Film über die Zusammenarbeit unserer Schüler mit der Übergangsklasse der Ernst-Penzoldt-Schule einen vierten Preis gewonnen. Im Wettbewerb „Euroscola 2016“ zählt unser Beitrag sogar zu den Gewinnern.
Ausgezeichnet wurde hier eine Broschüre zum Thema „Vielfalt statt Einfalt. Solidarität in der Zivilgesellschaft“, in der vielfältige Aktionen vorgestellt werden, die Schüler mit und für Flücht- linge(n) organisieren können. Damit sind wir im nächsten Schuljahr als deutsche Vertreter ins Europäischen Parlament nach Straßburg eingeladen, wo wir mit Jugendlichen aus den anderen EU-Mitgliedsstaaten über zentrale europäische Themen diskutieren werden.
Herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten!
Dr. Elisabeth Demleitner
Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, bleibt zu Recht ein Sklave.
(Aristoteles)
Das Fach Sozialkunde (G8) / Politik und Gesellschaft (G9)
Das Fach Politik und Gesellschaft fördert eine werteorientierte Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Diese Werteorientierung setzt ethische Maßstäbe für die eigene Lebensführung, gründet sich auf Demokratie, Frieden und Freiheit als fundamentale Prinzipien, insbesondere auf die Achtung der Menschenwürde sowie der Menschen- und Bürgerrechte, und schließt die Ablehnung extremistischer Grundhaltungen ein. Schülerinnen und Schüler erkennen durch die kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Welt- und Menschenbildern und mit freiheitsgefährdenden Gegenmodellen zur Demokratie die Notwendigkeit der Wertgebundenheit unserer Demokratie.
Projekte und Aktionen
POL&IS-Planspiel des P-Seminars „Politik erleben“
Im Rahmen der politischen Bildung nahm das P-Seminar „Politik erleben“ in der letzten Schulwoche
vom 22.-24.07.2019 mit Herrn Hafner an dem Planspiel POL&IS im Haus Benediktushöhe in Retzbach
teil, einem Planspiel zu Politik und internationaler Sicherheit.
Zusammen mit Teilnehmern des Christian-Ernst-Gymnasiums und des Gymnasiums aus Wendelstein
schlüpften die Schüler drei Tage lang in die Rolle von Regierungschefs, Staatschefs, Wirtschafts-
ministern, Vertretern der UNO, der Weltpresse, der Weltbank oder Organisationen wie „Amnesty
International“ oder „Greenpeace“.
Zu Beginn erhielten alle eine Einweisung in das Spiel durch einen der zwei Jugendoffiziere, die
zugleich als Vertreter der Bundeswehr Organisatoren und Spielleiter waren. Nach kurzer Erklärung
des in POL&IS-Jahre gegliederten Ablaufs, folgte auch schon die Rollenaufteilung. Die zwei UN- Generalsekretäre, sowie die Vertreter der Weltbank, der Weltpresse und der NGOs
(Nichtregierungsorganisationen) wurden durch die Schülerinnen und Schüler per Wahl bestimmt. Die
restlichen Rollen, die Vertreter der zwölf Regionen, wurden per Los zugeordnet.
Darauf folgte eine Phase, in der sich alle mit ihren Rollen vertraut machen konnten, um anschließend
ihre politischen Ziele sowie sich selbst in der ersten Rede vorzustellen.
Nach dieser kurzen Eingewöhnungsphase startete das erste POL&IS-Jahr auch schon mit einer Runde
verschiedenster realitätsnaher Nachrichten von einem Handelskonflikt zwischen Nordamerika und
China, über den Walfang in Japan bis hin zur Flüchtlingskrise im Mittelmeer.
In den anschließenden Phasen war es aber nicht nur die Aufgabe der Regierungen die aktuellen
Probleme in Angriff zu nehmen, sondern zugleich auch darauf zu achten, dass die Wirtschaft des
eigenen Landes funktioniert und die Bevölkerung ausreichend mit Konsum- und Agrargütern versorgt
ist. Dementsprechend mussten Wirtschaftsformulare, politische Programme und Umweltformulare
ausgefüllt werden. Je nach Aufgabe saß man zusammen an der Weltkarte, um Sicherheitsprobleme
zu lösen (z.B. die Bekämpfung von Terror oder Drogenbaronen), oder man handelte mit der
Weltbank oder anderen Regionen Verträge aus.
Der Klimawandel stellte vor allem für die Umweltminister, wie in der realen Welt, ein grundlegendes
Problem dar, hinter dessen Bekämpfung sich die Uno-Vertreter sowie die NGOs klemmten und
versuchten, durch Spendenaktionen die Abholzung des Regenwaldes zu stoppen. Trotz der vielen
Bemühungen, die sich vor allem im letzten POL&IS-Jahr durch die Verabschiedung des Retzbacher
Klimaabkommens, das alle Regionen unterzeichneten, zeigten, steuerte die Polis-Welt auf eine
Klimakrise zu. Andere Probleme wie ein Konfliktherd in Mali, die Bekämpfung des IS oder die Rettung
der Flüchtlinge im Mittelmeer konnten durch die erfolgreiche Zusammenarbeit der verschiedenen
Regionen im Rahmen von UN-Missionen gelöst werden.
Die Arbeit eines POL&IS-Jahres wurde von den jeweiligen Regierungen in einer Generalversammlung
im Rahmen einer Rede vorgestellt und anschließend sowohl von Weltpresse, den NGOs als auch von
den Spieleleitern in verschiedenen Rollen kritisch hinterfragt. Anschließend bekamen die Redner von
den beiden Jugendoffizieren Feedback zum Auftreten und zur Rhetorik und das nächste Jahr begann
mit neuen Nachrichten und den Konsequenzen aus dem Handeln des Vorjahres.
Neben dem Spiel hatten die Schüler, zwar erschöpft von der drückenden Hitze und dem vollen Tag,
aber völlig gefangen in der Polis-Welt, während der leckeren Mahlzeiten und eines abendlichen
Bades im Main, Zeit sich näher kennen zu lernen.
Am Ende der drei Tage wurden die Probleme und unser Verhalten im POL&IS-Spiel auf die reale Welt
bezogen und alle mussten zugeben, dass die Konflikte auch schon in der vereinfachten Simulation
sehr komplex waren und es leider keine einfachen Lösungen gibt. Ebenso gewannen wohl alle
Teilnehmer durch das Planspiel ein vertieftes Verständnis für die Zusammenhänge und die
Komplexität der Weltpolitik.
Die Fachschaft Sozialkunde / PuG
Angela Beck (Fachschaftsleitung)
Felix Grießhammer
Helmut Hafner
Eric Langel
Marc Siegl
Achim Spörl
Michaela Teichmann