„Feind ist, wer anders denkt“ heißt die Wanderausstellung der Stasi-Unterlagen-Behörde, die die Staatssicherheit der damaligen DDR vorstellt und die Ende Oktober in Erlangen zu Gast war. Unser Kurs 1g4 und Herr Spörl besuchten diese Ausstellung.
Die Informationen über die Organisation "Stasi" und deren Aufgaben gaben uns einen Eindruck von der Verschleierung und Geheimhaltung dieser Vereinigung gegenüber der Bevölkerung. Zu Beginn unseres Aufenthaltes wurden uns allgemeine Informationen zur Geschichte der DDR präsentiert und ein kurzer Filmausschnitt gezeigt, in dem Menschen sich zur Stasi geäußert hatten. Leider wussten viele von ihnen nicht, was sich hinter dem Begriff „Stasi“ verbirgt. Schade, denn solch eine Einrichtung darf niemals vergessen werden. Das Leben der Menschen im Griff der Stasi sah ungefähr so aus: Man wurde überall beobachtet, kontrolliert, heimlich fotografiert, sogar von seiner eigenen Familie verraten, sodass man sich niemandem mehr anvertrauen konnte. Oftmals wurden Briefe abgefangen und Telefonate abgehört, besonders, wenn es sich um Westkontakte handelte.
Eine fachkundige Mitarbeiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde, Helga Brix, die aktuell für die persönliche Akteneinsicht zuständig ist, erzählte uns aus dieser Zeit von einigen persönlichen Schicksalen. Eines zeigte, wie sich das Leben zweier Geschwister entwickelte: Eine Schwester erzählte der anderen im Vertrauen von ihrem Fluchtplan mit ihrem Freund. Diese allerdings ging zur Stasi und verriet die Schwester. Als gute Staatsbürgerin erhielt sie einen Orden und 5000 DM Belohnung. Dafür verlor sie die Schwester, die für mehrere Jahre ins Gefängnis wanderte und ihre eigene Ehre. Die Mitarbeiterin erzählte von dem Tag, als die Schwester bei der Akteneinsicht erfahren hat, wer sie damals verraten hatte.
Es ist unvorstellbar, in unserer heutigen Zeit Ähnliches zu erleben. Wir müssen alle froh darüber sein, uns frei äußern zu können und keine Angst haben zu müssen beobachtet zu werden.
Eugenia Kockov, Q11