Geschichte

Fachprofil

Am Ender der 6. Jahrgangsstufe erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Stadtführung durch Nürnberg, bei der die Stadt im Mittelalter vorgestellt wird und beispielsweise das Leben eines Henkers anschaulich vorgestellt wird.

In der 9. Klasse fahren alle Schülerinnen und Schüler nach Flossenbürg, um vor Ort die Schrecken des Holocaust in einem Konzentrationslager zu erfahren.

In der 10. Klasse besteht die Möglichkeit, diese Eindrücke zu vertiefen. Seit Jahren führt das Emil-von-Behring-Gymnasium zusammen mit dem Gymnasium Eckental eine einwöchige Fahrt nach Auschwitz durch, an der von unserem Gymnasium 28 Schüler teilnehmen können.

In der Oberstufe steht eine Fahrt nach Berlin auf dem Programm, wobei verschiedene Schwerpunkte (DDR, 3. Reich, Politik in der Bundesrepublik) gesetzt werden können.

Unterschiedliche Exkursionen oder verschieden Ausstellungen beispielsweise von der Bundesstiftung Aufarbeitung ergänzen den Unterricht.

Fachschaftsleiter Geschichte: OStR Achim Spörl

„Wer die Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie neu zu durchleben“

(Zitat des spanischen Philosophen George Santayana am Eingang des Blocks 4 im KZ Auschwitz)

 

Auschwitz – eine Fahrt voller unvergesslicher Eindrücke

 Nach zwei Jahren Pause war die Fahrt nach Oswiecim zusammen mit dem Gymnasium Eckental für insgesamt 55 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen wieder möglich.

Fast 12 Stunden im Bus, zwei lange Führungen in der Januarkälte durch das Stammlager Auschwitz und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, eigenständige Arbeit an Plakaten für eine Ausstellung daheim. Ein weiterer Besuch des Konzentrationslagers um die verschiedenen Ausstellungen anzusehen und zu erkennen, wie die einzelnen Länder oder Opfergruppen mit dem größten Verbrechen der Menschheit umgehen – Die Fahrt nach Auschwitz ist alles andere als eine Freizeitfahrt. Ein Besuch Krakaus mit der ehemaligen Fabrik Schindler, in der Oskar Schindler vielen Juden das Leben gerettet hat, und in der heute ein Museum die Zeit Polens im 3. Reich beleuchtet, wirkt da fast schon wie Erholung. Und doch ist es eine Fahrt, bei der man unvergleichliche Eindrücke gewinnen kann und mit dem Gefühl nach Hause kommt: Die Fahrt hat sich gelohnt und es muss alles getan werden, damit sich so etwas nicht wiederholt.

Achim Spörl

Am 1. Tag haben wir Auschwitz 1 besichtigt, was spannend, aber mehr noch erschreckend war. Durch die Baracken zu laufen hat bei jedem von uns ein bedrückendes Gefühl erzeugt, was durch die vielen Bilder, Ausstellungsstücke und Berichte in ihrem Inneren nur verstärkt wurde.

In Erinnerung geblieben ist uns ein einprägsamer Satz, den unser Guide mehrmals wiederholte: „Der einzige Weg aus Auschwitz und den Gaskammern herauszukommen war der Schornstein“

Insbesondere die Ausstellungen der vielen Kinderschuhe und abrasierten Haare der weiblichen Häftlinge gingen uns sehr an die Nieren. Es wurde deutlich klar, wie viele Menschen das Lager nicht lebendig verlassen hatten.

Wir fanden die ganze Woche extrem interessant und der einprägsamste Moment für uns war der, als wir vor den Ruinen der Gaskammern/Krematorien standen. Außerdem werden wir den Moment, als wir die Kinderbaracke betreten haben, niemals vergessen.

Die jüdische Länderausstellung im Stammlager hat uns sehr berührt, da dort Videoaufnahmen von glücklich spielenden jüdischen Kindern und Familien in der Vorkriegszeit gezeigt wurden – mit dem Hintergrundwissen, dass sich deren Schicksale bald darauf drastisch ändern würden.

Besonders interessant empfanden wir am Oskar-Schindler-Museum, dass nicht nur Schindlers Liste beleuchtet wurde, sondern auch viele weitere Aspekte der Juden in Polen. Vom ursprünglichen Leben, über die Ghettos ins KZ bis zur Befreiung. Spannend war auch der Einbezug verschiedener Sinne, z.B. durch den wackeligen Boden, um Unsicherheit darzustellen.

 

"Das Einzig Gute an der DDR? - Dass es sie nicht mehr gibt!"

Mario Röllig vermittelt mit seiner spannenden Lebensgeschichte den Schülern ein Gefühl für FreiheitBereits zum dritten Mal konnte das EvBG Mario Röllig gewinnen, der vor den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen aus seinem Leben in der DDR erzählt hat.

Er betont gleich zu Beginn, das Einzige, was gut an der DDR ist, ist „dass es sie nicht mehr gibt.“ Durch seine Erfahrungen in der Diktatur hat er ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden entwickelt und ist seit 25 Jahren in Schulen unterwegs, um davon zu berichten.

Da er sich bei einem Urlaub in Ungarn mit einem westdeutschen Politiker anfreundete, geriet er ins Blickfeld der Stasi. Weil Röllig aber nicht bereit war, diesen Freund auszuspionieren, wurde ihm das Leben so schwer gemacht, dass er sich im Jahr 1988 zur Flucht über die ungarisch-jugoslawische Grenze entschlossen hat. Er hätte es auch fast geschafft, musste aber erfahren, dass es regelrechte Kopfgeldjäger in Ungarn gegeben hat. Er wurde aufgegriffen und hat auch noch die Maschinerie der Stasi im Gefängnis Hohenschönhausen erdulden müssen. Mit übelsten Psychospielchen wurde versucht, ihn doch noch zur Mitarbeit zu überreden. Als er Jahre später zufällig seinen Verhör-Offizier wieder getroffen hat, der keinerlei Unrechtsbewusstsein zeigte, ist bei ihm ein Trauma wieder voll durchgebrochen, das ihn fast in den Selbstmord getrieben hat.

Röllig erzählt unter anderem auch sehr anschaulich vom Schulalltag in der DDR, in dem militärische Übungen an der Tagesordnung waren. Bereits im Kindergarten wurde gelernt, im Gleichschritt zu marschieren, damit an den Nationalfeierlichkeiten am 1. Mai und am 7. Oktober auch die Kleinkinder bei den Paraden mitlaufen konnten. In der Schule gab es Handgranatenweitwurf als Sportübung und selbst Kinderlieder waren ideologische Propaganda. Der Staat hatte versucht, immer größeren Einfluss auf die Menschen auszuüben.

Genau aus diesem Grund engagiert sich Mario Röllig heute politisch, ist in der Gedenkstätte in Hohenschönhausen aktiv und ist Landesvorsitzender der Lesben und Schwulen in der CDU.

Den Schülern wurde deutlich vermittelt, wie wichtig die Freiheit ist, in der wir leben.

Achim Spörl

Fortbildung im Römerlager Ruffenhofen

Die Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Geschichte haben sich direkt am ehemaligen Limes über die Vermittlung der römischen Geschichte informiert. Das Limeseum in Ruffenhofen steht  seit 2012 den Besuchern offen. In einer Ausstellung werden der römischer Alltag und das Lagerleben am Beispiel des Lagers Ruffenhofen vorgestellt. Die Begehung des Römerparks verstärkt den Eindruck, dass man am authentischen Ort Geschichte begegnen kann. Die Umrisse des Lagers werden durch Bepflanzungen in der Landschaft nachvollziehbar. So kann man die originalen Überreste im Boden belassen, was aus archäologischer Sicht die wertvollste Konservierung ist.

Achim Spörl

 

Exkursion